So liebe Leute! Heute gibt es ´mal einen Beitrag der anderen Art! Zwar noch in Anlehnung an unsere Reise durch Skandinavien bis zum Nordkapp, aaaber dieses Mal kein Reise- oder Wanderbericht oder unsere Route (wie hier). Vielmehr ein bisschen Geschichte, ein bisschen Mystik, ein bisschen „mal wat anderes“. Und zwar widmen wir diese Woche dem Thema „Der norwegische Troll und seine Geschichte“.
Wer genau ist der norwegische Troll?
Na klar, die meisten von Euch, jedenfalls die, die sich schon einmal ein bisschen mit dem hohen Norden auseinandergesetzt haben, ist der norwegische Troll sicherlich bekannt bzw. sie haben bereits gehört, dass es ihn und seine Artgenossen geben soll. Aber was genau es mit ihm auf sich hat und wie seine Geschichte lautet, ist den meisten doch fremd. So ging es mir zumindest bis zu meiner genauen Troll-Recherche 😉
Darum gibt´s heute auf campingrockt ein bisschen Aufklärungsarbeit zum norwegischen Troll! Damit hier keiner dumm sterben muss und vor allem damit keiner meint, das Ganze sei nur erfunden! Denn das zu glauben wäre mindestens genauso egoistisch, wie die Meinung, dass wir die einzigen Lebewesen im Weltall sind!
Okay, Ihr merkt hoffentlich, heute ist hier alles mit ein bisschen Humor und nicht ultraernst zu nehmen 😉 Nur ´mal eben schnell erwähnt, bevor der ein oder andere hier gleich wegklickt und sagt „Jetzt ist die Tante vollkommen verrückt“.
Aber zurück zum Thema! Mystik, Geschichte, wuhuuu (erstmal wieder Atmosphäre schaffen) … der norwegische Troll, wo kommt er denn überhaupt her?
Die Geschichte des Trolls
Hoch oben, ganz im Norden, wo das Eismeer seine Wellen gegen die gigantischen Felswände schlägt, da liegt das Land der Trolle! Es ist ein sehr, sehr weites und langgestrecktes Land! Mittlerweile sind Eis- und Schneemassen dort zwar nur noch im Winter anzufinden, früher jedoch war das gesamte Gebiet von einem gigantischen Gletscher bedeckt.
Nach den tausenden eisigen Jahren kam jedoch irgendwann auch das wärmere Klima im hohen Norden an, sodass der Gletscher immer kleiner wurde bzw. sich immer mehr Richtung Norden verschob.
Die Entdeckung Norwegens
Natürlich ist die Spezies Mensch (jo dat sind wir alle) damals gleich darauf bedacht gewesen, sein Land, das bisher südlich vom Gletscher lag, auszuweiten und zog dem riesen Eisblock Richtung Norden hinterher. Die selbst ernannten Nordmänner, wie übrigens ganz unkreativ auch die Damen des Volkes betitelt wurden, gaben dem neu besiedelten Land, das sie natürlich sogleich ihr Eigen nannten, den Namen Norwegen, was „der Weg nach Norwegen“ bedeutet.
Natürlich glaubten unsere Vorfahren, dass sie dieses neue schöne Land quasi entdeckt hatten und als erstes besiedelten. Doch weit gefehlt! Schon ganz bald wurde klar, dass „ihr“ Norwegen bereits von anderen merkwürdigen Wesen bewohnt wurde, den Trollen.
Diese lebten auch früher schon zusammen mit ihrem mächtigsten Troll, der auf den Namen Dovregubben hörte, im Gegensatz zu den Menschen, die in ihren Häusern lebten, weit in den Bergen, von denen es in Norwegen bekanntlich ja so einige gibt.
Die Trolle – wie sehen sie aus?
Trolle waren und sind auch heute noch sehr unterschiedlich. Einige von ihnen werden riesengroß und andere bleiben klitzeklein. Was sie jedoch alle gemeinsam haben, ist das sehr, sehr hohe Alter, das sie erreichen.
Wenn man einen Troll persönlich antreffen möchte, ist dieses lediglich nachts oder in der Dämmerung möglich. Es verhält sich bei den Trollen nämlich ähnlich wie bei den Vampiren. Sie vertragen kein Tageslicht und wenn sie es nicht bis zum Sonnenaufgang in ihren Berg schaffen, brechen sie einfach auseinander oder werden zu Stein. Das erklärt natürlich, warum wir alle eher selten einem Troll im real life begegnen 😉
Oder aber wir haben schon einmal einen in der Dämmerung gesehen, aber es nicht wahrgenommen. Denn grundsätzlich sehen die Trolle den Menschen recht ähnlich. Sie haben allerdings nur vier Finger an jeder Hand und vier Zehen an jedem Fuß. Aber bitte aufpassen! Natürlich ist nicht jeder Mensch mit ´nem Finger weniger folglich gleich ein Troll. Dazu gehört noch etwas mehr.
Merkmale des Trolls
Sie sind behaarter als wir Menschen und sehr zottig. Außerdem haben sie am Mors einen Schwanz, der ihn wie einen Kuhintern aussehen lässt. Und wenn das immer noch nicht zur optischen Unterscheidung reicht, verweise ich noch auf die sehr lange Nase. Die ist so lang, dass die Trollweibchen sie sogar zum Kochen bzw. Rühren der Suppen oder dem Trollbrei nutzen.
Nun schließt vom Äußeren aber bitte nicht auf das Innere des Trolls! Denn auch wenn sie optisch vielleicht ein bisschen schrecklich aussehen, sind sie sehr häufig doch recht gutmütig. Und leider oft auch zu gutgläubig. Früher wurden sie deswegen häufig von klugen Bauernjungen hochgenommen, also auf gut deutsch verars… bzw. gemobbt. Jaaaa, das gab´s alles früher selbst bei den Trollen schon… hieß nur anders.
Die allzu klugen Bauernjungen bewegten sich damit allerdings auf sehr dünnem Eis, denn die Trolle besaßen früher wie auch heute noch übernatürliche Kräfte. Sie können sich zum Beispiel im Nu verwandeln, also äußerlich 😉
Trollmädels – Verwandlungskünstler
Und schwuppdiwupp sind die Trollmädels mit gerade eben noch langem Zinken im Gesicht auf einmal unbeschreiblich schöne Frauen! Die sogenannten Hulden! Tja und diese rechten sich schon früher dann auch gerne einmal an den Menschenjungen, wenn diese ihnen blöd kamen und es ihnen zu bunt wurde. Sie lockten sie durch ihre hübsche Erscheinung in ihr Terrain, die Berge… und schwupp waren sie verschwunden, die bösen Burschen 😉
Die Einzige Chance für die Bauernjungen, nicht auf diese Hulden hereinzufallen, war es, sich das Objekt der Begierde fix mal eben von hinten anzusehen! Den zotteligen Kuhmors konnten die Trolldamen nämlich nicht mit verwandeln, sodass dieser sie im Zweifelsfall verriet.
Trollmännchen
Um die Trollmädels an dieser Stelle nun nicht allzu böse dastehen zu lassen, sei an dieser Stelle gesagt, dass auch die „Trollmännchen“ nicht ganz ohne waren. Auch sie haben ab und an eine hübsche Sennerin in ihre Berge entführt… tja und nicht alle kamen je aus diesen zurück.
Die Trollkinder hingegen nutzten ihre übernatürlichen Eigenschaften eher für Streiche und Co. Denn wir wissen ja, Kinder haben noch nichts Böses im Sinn 😉
Trotzdem wurde den Menschen bereits sehr schnell klar, dass das neu bezogene Land wohl doch nicht ihnen alleine gehörte und mit den Trollen nicht zu scherzen war.
Besser Freund als Feind
Deswegen gilt es seit jeher, sich mit diesen unterirdischen Wesen nicht anzulegen, sondern auf gutem Fuße zu stehen. Denn wenn dies nicht der Fall war und man sie gar reizte, hatten sie über das Verwandeln hinaus noch weitere übernatürliche Fähigkeiten und konnten sich ganz einfach rächen, indem sie zum Beispiel die Tiere der Bauern mit Krankheit oder sogar Tod verfluchten.
Aber keine Angst an dieser Stelle, denn auch das Gegenteil war möglich! Wenn man sich gut mit den Trollen stellte, waren sie auch ganz nette und hilfsbereite Wesen! Dann sorgten sie dafür, dass die Kühe der Menschen viel Milch gaben und das Vieh kräftig und fett wurde!
Also Ihr merkt, biste nett zum Troll, ist er es auch mit Dir! Biste jedoch zu ihm oll, ist es auch der Troll 😉 (Reimen? … Kann ich 😉 )
Bestechung oder Deal
Daher stellten die Bauern den Trollen an Feiertagen, wie Heilig Abend und Co. auch gerne einmal ihren Lieblingsbrei heraus, um sie so wohlgesonnen zu stimmen! Und die Trolle nahmen dies natürlich sehr gerne an 😉 Bestechung? Ah nee, nennen wir es mal ´nen Deal 😉
Alles nur erfunden?
Ob das Ganze nun nur Märchen und Geschichte ist? Man weiß es nicht! Fest steht auf jeden Fall, dass noch heute sehr viele Menschen berichten, bei ihren Wanderungen während der Dämmerung, abseits der Städte in den Wäldern Norwegens Trolle gesehen zu haben.
Von daher Obacht! Seid lieber immer vorsichtig und mit Bedacht unterwegs, wenn ihr in Norwegens Natur wandern geht! Besonders in der Dämmerung! Man weiß schließlich nie, ob es die Trolle nicht doch gibt! Und wenn es so ist, dann glaubt mir… Sie sehen Euch definitiv zuerst 😉
Unsere Trollerfahrungen
Flo und ich sind während unserer Norwegenreise auch dem ein oder anderen Troll begegnet, von kleinen bis großen war alles dabei! Da dies jedoch immer über Tag gewesen ist, waren sie alle samt versteinert und wir konnten sogar ein paar Fotos mit ihnen machen!
So, das war dann also unser Troll-Special! Mal ein anderer Blogpost würde ich sagen! Ein bisschen weniger Reiseinfos, aber dadurch nicht weniger wichtige Dinge, die man bei seiner Norwegenreise beachten sollte 😉
Spaß muss sein
Und ganz ehrlich, ein bisschen Spaß muss auch mal sein! Immer nur stupide Reiseberichte und Co. sind ja auch öde! Finden wir zumindest! Und wie heißt es so schön: Ich mach mir die Welt widde widde wie sie mir gefällt… und unseren Blog auch 😉
3 Kommentare
Ronald
12. März 2021 at 23:18Toller Beitrag über die Existenz der Trolle
Maren
15. März 2021 at 8:43Hallo Ronald!
Vielen Dank für Deinen netten Kommentar!
Liebe Grüße Flo und Maren
Silke
17. Mai 2024 at 17:57Vielen Dank für die tolle Erzählung der Trolle, waren im Mai kurz in Norwegen .
Liebe Grüße Silke